Dienstag, Januar 09, 2007

Patagonien

Gestern sind wir mit dem Bus aus Patagonien nach Santiago zurueck gekommen und koennen nun mal etwas ausfuehrlicher von den letzten Wochen berichten. In Patagonien war das Internet oft sehr langsam (da oft ueber Satellit) und auch dementsprechend teuer.
Nach der Ankunft in Argentinien sind wir nach El Chalten, in einen weiteren National Park gefahren, in den "Los Glaciares", der fuer die beruehmten Berge Fitz Roy und Cerro Torre bekannt ist und ans Inlandeis grenzt. Dort haben wir uns ziemlich gleich sehr wohl gefuehlt, da es weniger Turisten gab und man sich mehr "in den einsamen Bergen" fuehlte. Auf einem kostenlosen Campingplatz konnten wir uns gut erholen und nach Lust und Laune Tagestouren unternehmen. Ausserdem, haben wir dort wieder zwei Oesterreicher getroffen, denen wir schon in Chile begegnet waren. Mit ihnen haben wir dann eine 5taegige Tour in die Einsamkeit Patagoniens unternommen. Waehrend dieser 5 Tage sind wir keiner Menschenseele begegnet und wir mussten uns unseren Weg oft selbst suchen, der uns an die Grenzen des Inlandeises fuehrte. An dessen Rand, befindet sich ein winziges Refugio in dem wir Weihnachten verbringen konnten. Dort haben wir am 24. auch unser ganz besonderes Weihnachtsmenu zubereitet: richtige Nudeln, mit selbstgemachter Sosse aus Thunfisch, Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten, die wir mit Parmesan verfeinern konnten. Dazu gab es natuerlich einen patagonischen Cabernet Sauvignon und als Nachtisch einen Schokopudding. Es waren zwar ganz andere Weihnachten als sonst, aber mit den zwei Oesterreichern wurde es ein sehr gemuetlicher und lustiger Abend.
Zurueck in El Chalten haben wir uns auf den Rueckweg nach Norden gemacht: eine 2taegige Busfahrt auf der beruehmtberuechtigten Ruta 40, die Teil der Panamericana ist, und zum groessten Teil aus Schotterpiste besteht. Auf diesen ueber 1000 Kilometern sind wir an hoechstens 4 Oertchen vorbeigekommen, wenn man eine Hand voll Haeuser und eine Kuhherde als Ort bezeichnen kann.
Zu Silvester waren wir dann in Bariloche, wo wir von zu Hause aus schon ein Zimmer in einem schoenen Hotel reserviert hatten. Es liegt in einer wunderschoenen Seenlandschaft, in deren Hintergrund sich die Anden auftuermen. Silvester haben wir im Hotel mit anderen Gaesten aus alles Laendern Suedamerikas verbracht. Das Essen war eine Katastrophe, aber wir konnten in die suedamerikanische Mentalitaet eintauchen und es war ein sehr gelungener Abend.
Das Essen haben wir dann an Neujahr in einem kleinen schicken Restaurant mit Hobbitatmosphaere und einem guten argentinischen Steak mit dem dazugehoerigen argentinischen Wein nachgeholt.
Zu Beginn des neuen Jahres sind wir zu unser ersten richtigen Bergtour zum Monte Tronador gestartet. Nach einer 2stuendigen Busfahrt und einem quaelenden Huettenaufstieg, haben wir das im Schnee liegende Refugio Otto Meilling erreicht, neben dem wir unser Zelt aufbauen durften. Am naechsten Morgen starteten wir um 04h45 (wecken 03h45) bei mittelmaessigem WEtter zum Gipfel. Doch innerhalb der naechsten 2 Stunden wurde die Sicht immer schlechter und der beissend kalte Schneeregen mit dem zugehoerigen Wind zwang uns umzukehren. Nachdem es am Nachmittag wieder aufgeklart ist, starteten wir am naechsten Morgen (Nacht) schon um 03h15 den zweiten Versuch. Bei sternenklarem Himmel und fast Vollmond, konnten wir die Gletscherlandschaft geniessen und einen wunderschoenen Sonnenaufgang erleben. Um 07h30 erreichten wir den Gipfelgrat und hatten eine tolle Fernsicht auf den Pazifik und die umgebenden Vulkane und Seen. Dann folgte ein langer Abstieg und die Rueckfahrt nach Bariloche.
Nun wollten wir wieder zurueck nach Santiago, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Da es nur noch bei einer Busgesellschafft Tickets nach Chile gab, hatten wir das "Vergnuegen" das suedamerikanischen Organisationstalent mit der passenden Lockerheit kennenzulernen: Schalter oeffnent um 15h30 - Sind um 15h15 da, und vierter in der Schlange - 15h30: Schalter oeffnet und es sind Plaetze frei, aber keine Druckvorlagen fuer die Tickets - die kommen erst mit dem Bus um 16h00 (20 Leute in der Schlange) - Bus kommt um 16h30, hat aber keine Druckvorlagen - auf naechsten Bus warten, keine Ahnung wann der kommt (25 Leute in der Schlange) - 17h15: Bus kommt mit Druckvorlagen - Ticketverkauf beginnt mit der argentinischen Gelassenheit - 17h35: Sind die stolzen Besitzer zweier Tickets nach Chile. Die Ausreise aus Argentinien und Einreise nach Chile stellte unsere Geduld genauso auf die Probe, wie das Ticketkaufen.
Letzten Endes sind wir gut in Santiago angkommen und geniessen den Sommer in einem schoenen Park.
Bald gibts auch Photos....

La trad francaise suivra dans quelques jours

4 Comments:

Anonymous Anonym said...

Bravo!
Erics Schilderungen geben einen tollen Einblick in Eure reichen Erlebnisse in der Einsamkeit Patagoniens.
War mir eine große Freude noch vor Mitternacht so viel von Euch zu hören.
Genießt jetzt wieder den Sommer in Santiago.
Freue mich dann schon auf mehr und vielleicht auch Photos.
Ganz liebe Grüße aus der (fast frühlinghaften) Heimat (die Mittagstemperaturen lagen heute um die 14/15 Grad C).
Das scheint mit dem Skilaufen dieses Jahr nichts zu werden ....
Bis bald !

10. Januar 2007 um 00:14  
Anonymous Anonym said...

Juhuuu
wenigstens ein paar menschen die schnee haben. ich habe mich am ersten advent zu fuss auf knapp 2000m hochgewagt und dort bei 6 grad plus tatsächlich schneeflecken im schatten gefunden :P
Da sind eure erlebnisse schon ein bisschen spannender. dann hoffe ich mal dass es so gut weiter läuft

gruß Karsten

10. Januar 2007 um 17:59  
Anonymous Anonym said...

Hallo, ihr zwei!
Schön von euch zu hören! Wie es scheint erlebt ihr da ganz schön viele Abenteuer. Ich freu mich schon auf die Bilder.
Uns geht es soweit auch ganz gut, Sven ist viel am lernen (Klausurzeit) und ich faulenze ein bißchen (nach dem Blockpraktikum). Wetter ist hier ,wie ihr sicher schon ein, zwei mal gehört habt eher beschieden. Aber besser warm als Regen. Schnee wär noch ganz schön... Aber der Ganze schnee ist wohl bei euch runtergefallen, da bleibt dür Deutschland nicht mehr viel :-)
Ganz viele liebe Grüße von Natalia und Sven

23. Januar 2007 um 10:42  
Anonymous Anonym said...

HAllo Clairli und Eric(li)
Das hört sich total super an! Hoffe ihr macht Millionen von Bildern, damit es was zu gucken gibt! Wünsch euch noch viel Spass!
Matze

24. Januar 2007 um 13:26  

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